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Der Hochtumsknopf ist jetzt königlich

Mai 5, 2025

Jubiläum: Der Musikverein Maldingen feiert 50. Geburtstag – Zwischen Krönung und Klangrausch

Wenn ein Musikverein auf 50 Jahre seines Bestehens zurückblickt, geht es nicht nur um Zahlen und Daten – sondern um Menschen, Musik und gemeinschaftliches Engagement. In Maldingen wurde das Jubiläum des Musikvereins „Echo vom Hochtumsknopf” zum feierlichen
Höhepunkt eines halben Jahrhunderts Vereinsgeschichte – mit viel Musik, Anerkennung und einer besonderen Ehrung: der Verleihung der Königswürde als Zeichen jahrzehntelanger ehrenamtlicher Kulturarbeit. (von Gerd Hennen)

Der offizielle Festakt am Sonntag war der emotionale Höhepunkt eines ohnehin prall gefüllten Jubiläumswochenendes, an dem nicht nur die Blasmusik, sondern vor allem der Zusammenhalt gefeiert wurde.

„Ihr habt den ersten Ton angeschlagen, dem wir bis heute folgen.“

Im Rahmen des offiziellen Teils am Sonntag würdige Präsidentin Marion Scheuren die Verdienste der Gründungsmitglieder und die Entwicklung des Vereins seit seiner Gründung im Jahr 1975. Sie hob das Engagement der damaligen Initiatoren hervor, die mit viel Idealismus und Ausdauer ein musikalisches Fundament für Maldingen legten. „Ihr habt den ersten Ton angeschlagen, dem wir bis heute folgen“, so die Vorsitzende mit Blick auf das Wirken der Vereinsgründer und die Kontinuität im Vereinsleben. Nach der Ehrung der noch lebenden aktiven und inaktiven Gründungsmitglieder wurden auch alle ehemaligen Präsidenten sowie die verdienten Mitglieder für ihren Beitrag zur Entwicklung des Vereins gewürdigt.
In seiner Festrede betonte Bürgermeister Alain Stellmann die besondere Bedeutung der Verleihung des königlichen Titels: „Es ist etwas Außergewöhnliches im Leben eines Vereins, denn das ,Königliche’ steht für Würde, Stolz, Qualität und Hingabe.“ Der Verein habe sich über Jahrzehnte hinweg nicht nur musikalisch, sondern auch gesellschaftlich verdient gemacht – in der Gemeinde, in der Region und weit darüber hinaus. Auch Födekam-Präsident Marc Komoth verneigte sich – sinnbildlich wie rhetorisch – vor dem Maldinger Spirit: „So etwas ist bei uns im Norden kaum vorstellbar.“ Das „Echo vom Hochtumsknopf“ habe den Spagat zwischen musikalischer Qualität und gelebter Dorfgemeinschaft gemeistert – ein Kunststück, das sich nicht in Prozentzahlen messen lässt, sondern im Pulsschlag eines ganzen Dorfes.
Bereits am Freitag begann das Fest mit einer „After-Work-Party“, bei der DJ Killid auflegte. Der anschließende Umzug der eingeladenen Musikvereine war ein klangvoller Auftakt. Es folgte ein bunter Reigen musikalischer Gastbeiträge – jeder Ton ein Gruß, jede Melodie ein Zeichen der Verbundenheit.
Am Samstag heizte die Live-Band „Firlefanz“ nach den Gastauftritten der Musikvereine mit Ohrwürmern des beliebten Karnevals-Kölsch-Rocks dem Festzelt ordentlich ein. Besonders gefeiert wurde hierbei der scheidende Dirigent Julien „Eisenlippe“ Theodor – Trompeter von „Firlefanz“ mit Kultfaktor. Die Nacht wurde lang, die Stimmung legendär.
Der Sonntag begann besinnlich mit einem Festgottesdienst. Danach zogen Musiker und Gäste wieder durch die Straßen Maldingens, bevor es nach dem offiziellen Festakt mit den Ulfbachtaler Musikanten musikalisch weiterging.
Die Aperol-Bar hatte Hochkonjunktur und zwischen Grillduft und Blasmusik wurde deutlich: Maldingen feiert nicht nur – das Dorf lebt, was es liebt.

Aus verletztem Stolz wurde ein klangstarker Kulturträger.

Fünf Jahrzehnte nach jenem legendären Tag, an dem sich einige Maldinger nicht damit abfinden wollten, dass ein auswärtiger Musikverein ihre Primiz musikalisch begleitete, ist aus verletztem Stolz ein klangstarker Kulturträger gewachsen.
Mit mittlerweile 36 aktiven Mitgliedern, frischen Uniformen, beeindruckenden Einstufungsergebnissen und einer druckfrischen Vereinschronik ist das „Echo vom Hochtumsknopf“ heute mehr als ein Verein: Es ist Identität, Spiegel, Klangkörper – kurz: ein königliches Echo, das nochlange nachklingt und eine verheißungsvolle Zukunft verspricht.

 

Der scheidende Dirigent des MV Maldingen, Julien Theodor, heizte dem Publikum am Samstagabend mit der Band Firlefanz ein.

 

Die Gründungsmitglieder legten vor 50 Jahren den Grundstein des Vereins, was die Präsidentin Marion Scheuren (l.) in ihrer Ansprache zu würdigen wusste.

 

Die geehrten Mitglieder

Bronzene Ehrenmedaille „In Varias Honores“ von Födekam (15 Jahre Mitgliedschaft):
Chiara Brühl, Kerstin Felten, Oliver Henkes, Jenny Joosten, Jennifer Kaut, Aline Scheuren, Kristina Schwall-Scheuren, Marion Scheuren-Königs, Oliver Scheuren, Diandra Schmitz, Angelo Schoden, Julien Theodor

Silberne Ehrenmedaille „In Varias Honores“ (25 Jahre):
Sonja Gillessen-Nelles, Petra Lenges-Gangolf, Daniel Maraite, Andy Scheuren, Jürgen Schwall, Roland Schwall

Goldene Ehrenmedaille „In Marias Honores“ (35 Jahre):
Heinz Gillessen, Günther Gommes, Bruno Lenges, Birgit Scheuren-Giebels, Andreas Schons-Gommes

Ehrenkreuz Ritter (50 Jahre Mitgliedschaft):
Reinhold Lenges, Rudi Lenges, Helmut Scheuren, Clemens
Schmitz

Goldene Ehrenmedaille „Pro Merito“ (25 Jahre Vorstandsarbeit):
Günther Gommes, Bruno Lenges

Silberne Kulturnadel der DG (25 Jahre Mitgliedschaft):
Heinz Gillessen, Sonja Gillessen-Nelles, Günther Gommes, Bruno Lenges, Petra Lenges-Gangolf, Daniel Maraite,
Andy Scheuren, Birgit Scheuren-Giebels, Andrea Schons-Gommes, Jürgen Schwall, Roland Schwall

Goldene Kulturnadel (50 Jahre Mitgliedschaft):
Rudi Lenges, Helmut Scheuren, Clemens Schmitz

 

Quelle: Grenz-Echo 05.05.2025

 

Last modified: Mai 11, 2025

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